Schutzwesten sind Pflicht

November 2023 in Cherson

Daniel, Steven und ich fuhren von Mykolajiw nach Cherson um eine Klinik mit Verbrauchsmaterial zu beliefern. Da Cherson nahe der Front ist, wurde uns empfohlen eine schusssichere Weste zu tragen, die uns auch zur Verfügung gestellt wurde. Das machte Sinn, weil während unserer Anwesenheit immer wieder Granaten in der Stadt eingeschlagen sind.

Zuerst trafen wir Olga aus Kyjiw, die dort stationiert war, dann haben wir der Feuerwehr einige Feuerlöscher übergeben und sind schließlich in die Klinik gefahren.
Der Klinikarzt machte uns darauf aufmerksam, dass wir nur 500 Meter hinter der Front sind. Wir durften auch nicht an den Strand, weil am anderen Ufer russische Scharfschützen lauern.
Natürlich haben wir in Cherson auch Straßenhunde gefüttert. Das machen wir überall.

Als wir zurück nach Mykolajiw fahren wollten, gab es einen Luftalarm und die Ukraine hat das GPS gestört. Damit war auf allen Geräten keine Navigation mehr möglich. Die Straßenschilder sind in Frontnähe übermalt, demontiert oder ausgeschnitten. Damit wird verhindert, dass sich russische Soldaten orientieren können falls sie in die Stadt eindringen. Ich habe dann einen alten Mann auf der Straße angesprochen. Er war begeistert uns helfen zu dürfen und hat uns bis an die Stadtgrenze begleitet um uns den Weg zu zeigen. Wir haben ihn mit ein paar Tafeln Schokolade belohnt.